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Ente Nelly in 2006


Ente »Nelly« - Duck »Nelly«Ente »Nelly« - Duck »Nelly«
Ente Nelly ist wieder da! Das waren die ersten Fotos aus 2006.


Die Geschichte begann am 27. März 2006. Eine hübsche Ente stand plötzlich vor der Terrassentür und quakte leise. Das war unsere Ente "Nelly" aus 2005. Zusammen mit ihrem Freund, dem Erpel oder Enterich "Bruno". Der war übrigens neu. Das ist bei Enten aber völlig normal. Bei denen hält eine "Enten-Ehe" meistens nur eine Saison und wird spätestens während der Brutphase beendet. Ansonsten findet die Beziehung kurz vor der Mauser des Erpels ein rasches Ende.

Beide Enten verbrachten hier ihre tägliche Freizeit bis Anfang Juni (Nelly noch länger!). Mal kamen sie nur kurz vorbei, mal blieben sie einige Stunden. Im Gegensatz zu den letzten Jahren fanden nur ganz kurze Revierkämpfe mit anderen Enten und Erpeln statt. Meistens wurde gefressen, gedöst und gebadet. Das Planschen im Miniteich machte Nelly und Bruno einen Riesenspaß. Die anschließende Pflege und Reinigung des Gefieders per Schnabel wurde sehr intensiv betrieben. Da Enten sehr viel Wasser und Nahrung aufnehmen, entsteht wie bei allen Vögeln, auch sehr viel Dung. Der wurde von mir zweimal wöchentlich per Gartenschlauch und Wasser neutralisiert und war ein ausgezeichnetes Düngemittel für die Pflanzen. Das Wasser des Teiches wurde einmal wöchentlich komplett gewechselt und täglich um einige Liter aufgefrischt. Den leeren Teich fand der Erpel so faszinierend, dass er ganz vorsichtig hinunter stieg und dort erst mal einige Minuten auf Wasser wartete (siehe Action). Danach planschten und tauchten beide Enten so heftig, dass ich nochmals 20 Liter Wasser (Teichkapazität ca. 80 Liter) einfüllen musste. Enten scheinen die Wasserqualität genau zu kennen. Das tiefe Eintauchen und Abspreizen der Federn im Wasser, wiederholte sich bei den Enten nach fast jeder Neubefüllung des Teiches. An anderen Tagen wurde natürlich auch geplanscht und gebadet, aber wesentlich ruhiger. Diese spezielle Reinigung des Gefieders, bei der das Wasser sogar bis auf die nackte Entenhaut gelangt, sieht man häufig auch an großen Ententeichen.

Beide Enten verbrachten hier tagsüber zusammen 10 Wochen (von Ende März bis Anfang Juni). Die Abende und Nächte verbrachten beide am 300 Meter entfernten Ententeich. Dort schwammen, hockten und schliefen sie dann mit durchschnittlich 30 anderen Enten. Einen fast perfekten Schutz gegen mögliche Feinde gibt es eben nur an solchen Orten. Denn gerade nachts lauern in der Dunkelheit viel mehr Gefahren als am Tage. Der größte Teil der Enten schläft, während eingeteilte Wachposten im Verbund mit anderem Wassergeflügel, stets die aktuelle Lage peilen und im Ernstfall sofort Alarm auslösen können.

Hallo liebe Entenfreunde!
Sie werden sich nun bestimmt fragen, woher ich denn nun wissen könnte, dass Ente Nelly am Ententeich genächtigt hat und nicht vielleicht ganz woanders. Die Ente ist ja nicht beringt und besonders weibliche Enten sehen doch wirklich fast alle gleich aus. Nun - ich sah Nelly dort häufig Frühabends und Enten bleiben dann an solchen geschützten Plätzen fast immer die ganze Nacht hindurch. Aha - Nun Ente Nelly war im Entenpulk spätestens nach Fotoanalysen eindeutig von anderen Enten unterscheidbar und damit eindeutig identifiziert. Des Rätsels Lösung war eine starke Abschürfung an der Schnabelspitze mit Verlust des für Enten berühmten "Nagels". Damit können Enten besonders schnell Nahrungsteile an Land aufnehmen. Das funktioniert in Kombination mit ihrer langen fleischigen rauhen Zunge. Die scharfen Kanten des Ober- und Unterschnabels zerkleinern dabei zu große und überhängende Nahrungsteile. Diese "Verletzung" des Schnabels zog sich Nelly bereits Anfang April irgendwo zu. Anfangs hatte sie große Probleme beim Fressen. Bei einem Test mit einer Scheibe Toastbrot brauchte sie dreimal solange, wie der immer gefräßige Erpel Bruno, der dazu weniger als eine Minute benötigte. Nelly fraß einige Tage später aber mit anderer Technik und konnte so wieder mit Bruno mithalten. Warum man Enten eigentlich nicht füttern sollte können Sie hier unter Warnung später einmal lesen.

Ente »Nelly« - Erpel »Bruno«Ente »Nelly« - Duck »Nelly«
Nelly mit Bruno und Nelly alleine im Planschbecken mit Plastik-Enten.

Ente "Nelly" erschien hier übrigens auch häufig alleine. Der Erpel gesellte sich dann Stunden später dazu. An manchen Tagen gab es auch noch andere Gäste. Das waren dann meistens irgendwelche Hauskatzen, die das ganze Jahr frei herum laufen dürfen (Die Besitzer dieser Katzen sind sogar stolz darauf!). Kater und Katzen sind für erwachsene Enten keine wirklichen Feinde und daher auch nicht richtig gefährlich. Das Verhalten der Enten gegenüber Katzen und umgekehrt war und ist auch immer völlig unterschiedlich. Einige Katzen machen respektvoll einen weiten Bogen um die beiden Enten. Andere zumeist jüngere Katzen verglichen bzw. verwechselten die großen Enten mit kleinen Vögeln und schlichen und sprangen auf sie zu. Meistens gingen die Enten dann einige Schritte zurück und liefen erst mal davon. Es gab aber auch spektakulärere Szenen, wo die Enten erst in letzter Sekunde per Flug flüchteten. Enten können nämlich aus dem Stand senkrecht starten (wie ein Helicopter und auch sehr lautstark) und sofort hoch fliegen...

Dann begann die "WM 2006 ™" im Juni und ich sah die beiden Enten nicht mehr jeden Tag. Erpel "Bruno" wanderte Mitte Juni zum Ententeich ab. Dort warteten und mauserten bereits viele andere "Entenmänner", denn einmal pro Jahr verlieren die Enten ihr schönes Gefieder. Man nennt diesen Vorgang "Mauser."

Nun kam Ente "Nelly" immer alleine und blieb im Schnitt auch nur noch kurze Zeit (3 bis 10 Minuten). Im Gegensatz zu den Vormonaten, wo sie meistens angerannt kam und selten "angewatschelt", erschien sie nun direkt aus der Luft per Flug. Die Landung erfolgte immer meisterlich - sogar auf dem winzigen Mini-Pool. Nach einem kurzen Bad folgte meistens noch ein kleines "Fresserchen" (Grünpflanzen und Würmer) neben dem Teich und ein rasanter Spurt zu unserer Wiese. Von dort startete sie sofort zum Flug in Richtung Ententeich.

Die Sensation

An unserem Ententeich fotografierte ich am 23. Juli die erste und einzige Ente mit Entenküken in 2006. Für Stockenten bereits ein später Zeitpunkt für einen Nachwuchs. Die kleinen Enten waren genau drei Tage alt. Am frühen Abend erlebte ich nach der Analyse der Fotos eine Sensation. Das war nicht irgendeine Ente mit Entenjungen, wie ich es an anderen Plätzen schon vorher sah. Nein - Das war tatsächlich meine "Ente Nelly" mit sieben winzigen und süßen Entenküken.

Ente »Nelly« mit 7  - Duck »Nelly« with 7Ente »Nelly« mit 7 - Duck »Nelly« with 7
Auf den Fotos sind Nellys Entenküken drei Tage und zehn Tage alt. (von l. n. r.)

Das Leben einer "Entenfamilie" ist recht interessant. Das gilt besonders für die Erziehung und ständige Führung der Küken durch die Entenmutter. Die Kleinen sind selbständig und doch recht diszipliniert. "Nelly" verschaffte sich regelmäßig Respekt, nicht nur vor ihren Küken, sondern auch vor fremden Erpeln, zahlreichen Teichhühnern und einer richtig fetten Gans. Das Leben an und auf dem Teich mit ca. 30 Enten und anderen Tieren hat allerdings auch viel Positives. Denn Katzen trauten sich hier gar nicht, die Küken einmal ganz aus der Nähe zu betrachten. Dafür sorgten schon die vielen in der Mauser befindlichen Erpel, die zu diesem Zeitpunkt beim Anblick von Katzen, immer sehr laut wurden und diese regelmäßig vertreiben konnten. Auch die Ratten-Familie mit ihren Jungen konnte diesmal nicht zuschlagen. Nellys inzwischen zwei Wochen alte Küken liefen locker an den Ratten vorbei. Wir übrigens auch. Später schritt die Behörde für Umwelt bzw. Naturschutz ein und ergriff Gegenmaßnahmen.

»Nellys« Kleine - Duck »Nelly's« chickensEnte »Nelly« mit 7 - Duck »Nelly« with 7
Nellys Entenküken wärmen sich in der Sonne. Die Kleinen sind inzwischen einen Monat alt.

Happy End

Im Herbst 2006 war Nellys Schnabelspitze übrigens fast wieder in Ordnung. Der "Nagel" oder auch "Bohne" scheint dementsprechend nachzuwachsen. Nellys kleine Enten entwickelten sich prächtig und kamen alle durch. Das ist für Enten recht ungewöhnlich und passiert nur ganz selten. Glückwunsch!




Im März 2007 kam Nelly wieder hierher. Mit einem neuen Entenfreund, für den ein schöner Name gefunden wurde! Das war dann Erpel "Benny." ... und beide Enten verbrachten bei mir fast 4 Monate. Erpel Benny war zuletzt bereits stark in der Mauser. Beides gab es hier bisher noch niemals in den Jahren zuvor.


»Nelly« in 2007»Nelly« in 2007
Die Bilden zeigen unser Entenpaar Ende März 2007.


... und dieses Jahr (2008) ist Ente Nelly wieder zurück. Diesmal mit Erpel Donald ...


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